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Advent – warum essen wir Stollen und Plätzchen?

Advent - warum essen wir Stollen und Plätzchen?

In keiner anderen Jahreszeit wird so viel gebacken wie im Advent. Zu den Klassikern gehören Plätzchen, Lebkuchen und Stollen. Jede Familie hat Ihre Lieblingsrezepte.Auch regional gibt es besondere Spezialitäten.

Advent

Ursprünglich war die  Adventszeit (Advent bedeutet Ankunft) eine Fastenzeit von 40 Tagen zwischen dem11. November und dem 6. Januar. Die 4 Adventssonntage wurden erst von Papst Gregor festgelegt. Sie sollten die 4000jährige Wartezeit  nach christlicher Rechnung symbolisieren.

Stollen

Der Stollen oder auch Christ Stollen ist wohl eines der traditionsreichsten Weihnachtsgebäcke. Die Form des Gebäcks soll an das in Windeln gewickelte Christkind erinnern. Der erste urkundliche erwähnte Stollen war ein Geschenk für den Bischof Heinrich in Naumburg im Jahr 1329. Stollen waren zu dieser Zeit sehr magere Backwerke für das  Advents Fasten. Weder Butter noch Milch waren erlaubt. Hergestellt wurde der Teig aus Wasser, Hafer und Rüböl. Der Geschmack ließ zu wünschen übrig.1491 wurde das Butterverbot aufgehoben. Für die Verwendung von Butter musste dann allerdings Buße gezahlt werden. In Dresden werden Stollen erst 1474 urkundlich erwähnt. In Sachsen wurde der Stollen mit Früchten angereichert. So wurde aus dem Fasten Gebäck ein reichhaltiges Festgebäck. Stollen gibt es in verschiedenen Variationen: Mandelstollen, Butterstollen, Marzipanstollen, Mohnstollen, Nuss-Stollen, Dresdner Stollen und Quarkstollen.

Lebkuchen

Lebkuchen zeichnen sich besonders durch Ihre Zutaten wie Honig und orientalische Gewürze aus. Zur Herstellung wird auch keine Hefe oder Backpulver verwendet sondern Hirschhornsalz oder Pottasche. Erfunden wurde der Lebkuchen in Belgien, das Rezept wurde in Aachen zu Printen(eine besondere Art von Lebkuchen) umgewandelt und dann nochmals von fränkischen Klöstern abgewandelt – unser heute bekannter Lebkuchen. Lebkuchen wurden wegen ihrer langen Haltbarkeit besonders geschätzt. Nürnberger Lebkuchen sind der Klassiker unter den Lebkuchen. Heute gibt es ihn in vielen Variationen: mit Schokoladenüberzug oder ohne, mit mehr oder weniger Nüssen oder Mandeln. Bei Kindern sehr beliebt sind aus Lebkuchenplatten hergestellte Häuser, die liebevoll mit Zuckerguss, Schokolade und Bonbons verziert werden.

Plätzchen

Plätzchen werden zur Weihnachtszeit hauptsächlich in Familien gebacken. Zu den Plätzchen gehören Kleingebäcke wie Kekse, Konfekt usw. Bei Kindern sehr beliebt sind mit Formen ausgestochene Mürbeteigplätzchen, die oft auch sehr aufwändig verziert werden. Plätzchen kennt man seit dem 18. Jahrhundert. Bei den Kaffeekränzchen der gehobenen Gesellschaft wurden auch kleine Gebäckstücke gereicht. Da die Zutaten wie  Zucker, Mandeln, Kakao und Gewürze sehr teuer waren, waren sie nur den Reichen vorbehalten. Als die Zutaten nicht mehr so teuer waren, konnten die kleinen Gebäcke auch in den einfacheren Haushalten zu besonderen Anlässen wie Weihnachten gebacken werden.